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Aus dem Depot

Nun ist es wieder soweit und mittlerweile Dezember 2024 geworden für einen weiteren Bericht aus dem Depot.

Seit dem letzten Bericht hat sich einiges getan.
Am Sonntag 3.November führten wir den Tag der offenen Tür durch. Um die Dampfloks für diesen Anlass zu betreiben brauchte es doch noch ein paar Schweisstropfen und einige Stunden an Aufwand.
Es standen 3 Fahrten nach Niederbipp und zurück mit den Loks SCB 196 und der JS35 auf der andern Seite vom Zug auf dem Programm. Im weiteren wollten wir die Möglichkeit zur Mitfahrt auf einer Dampflok bieten. Die Strecke führte vom Depot bis ins Bolzenloch ( Ende der OeBB Strecke)

Gleichzeitig machen wir jeweils die Kesseluntersuchungen mit dem VSTI ab, da die Dampfloks unter Druck stehen.
Bei den einen Loks wird im Jahreszyklus eine innere oder äussere Kesselinspektion durchgeführt. Bei der inneren Inspektion wird der Kessel bei zwei Terminen geprüft.
Zum einen in kaltem gereinigten zustand um die Deckenanker die Stehbolzen, die Feuerbüchse, die Siederohre und so weiter zu kontrollieren. Beim zweiten Termin unter Druck werden die Funktionen der Sicherheitsventile, die Injektoren, die Wasserstände sowie die Dichtigkeit der Armaturen und Leitungen geprüft.
Beim Zusammenbau der Lok 1 nach der kalten Prüfung und dem befüllen vom Kessel mit Wasser haben wir einen undichten Putzzapfen in der Rauchkammer festgestellt.

Der Zapfen musste neu hergestellt und das Gewinde nachgeschnitten werden. Um den Konisch verlaufende Zapfen herzustellen musste der alte vermessen und das Gewinde bestimmt werden. Um das Gewinde Nachzuschneiden brauchten wir einen speziellen Gewindebohrer.
Fündig wurden wir schliesslich beim Kesselschmid Demian Soder welcher uns einer zum Gebrauch überliess.
Nach dem Zusammenbau und einer erneuten Befüllung vom Kessel mit Wasser war alles in Ordnung.
Somit ist der Mechanische Teil abgeschlossen und die Reinigung der Loks begann, da sie ja in vollem Glanz erstrahlen sollen. Noch mit Kohlen beladen und es konnte losgehen.

In der Zwischenzeit haben sich auch zwei neue Kollegen gemeldet welche auch gerne an den Arbeiten der OeBB Historic teilhaben und uns tatkräftig unterstützen.
Sämi konnte gleich beim Befeuern der Loks am Tag der offenen Tür erste Erfahrungen als Heizer Gehilfe sammeln.
Die Kesseluntersuchungen unter Druck erfolgten nach dem Mittagessen. Zu unserer Freude wurden keine Mängel festgestellt und es darf ein weiteres Jahr gedampft werden.
Die Freude wurde nur durch die etwas bescheidene Besucherzahl und Mitfahrten bei den Dampf und Führerstands Fahrten getrübt.

Im Herbst habe ich ein Inserat im Eisenbahn Amateur gesehen welches mein Interesse weckte. Die Sursee Triengen Bahn wollte unter bestimmten Voraussetzungen eine E3/3 Tigerli abgeben. Also einige E Mail und ein paar Telefone später wurde uns die Lok zugesagt. Wau welche Freude….
Rasch wurde ein Transport auf Schiene oder Strasse abgeklärt. Beim ersten Besuch haben wir die Bandagen der Räder vermessen und entschieden die Lok auf dem Schienenweg kalt zu transportieren Bei zweiten Besuch wurden die Triebstangen demontiert und weitere Vorbereitungen für den Transport nach Balsthal gemacht.
Leider konnten wir aus Betrieblichen Gründen das erste Datum nicht halten.
Da die Samichlausenfahrt nach Langenthal am 1. Dezember mangels Teilnehmer zu unserem Bedauern abgesagt wurde, bot sich ein Ersatz Termin für die Überführung an. Somit sind wir am Sonntag 1 Dezember um 07 20 in Basthal gestartet.

Am 0838 Uhr in Sursee angekommen wurde die Lok freundlicherweise von der STB schon von Triengen nach Sursee überstellt, somit konnten wir direkt anfahren.
Um 09.34 Uhr begann die Rückfahrt mit der STB 5 im Schlepp doch etwas beschaulicher da die Geschwindigkeit ca. 50 km/h betrug.

Die Überführung klappte problemlos und so trafen wir am Mittag in Balsthal ein.

Was nun mit der Lok passiert ist noch offen.

Ich sehe drei mögliche Ziele:
1 Brauchbare Teile demontieren als Ersatzteile und Abbruch
2 Abstellen und zu einem späteren Zeitpunkt entscheiden
3 Aufarbeitung und Inbetriebnahme als 8479

Um eines der Ziele umzusetzen braucht es noch etwas an Vorarbeiten und Abklärungen. Beurteilungen und Aufnahmen der Mängel am Kessel mit Kostenschätzung und dem Entscheid ob eine Reparatur möglich ist oder ein Ersatz erforderlich ist. Das gleiche gilt für die Radbandagen. Aufnahmen vom Zustand der übrigen Bauteile wie Luftpumpe, Rahmen, Bleche, Federn Rauchkammer usw.
Was für die Aufarbeitung spricht ist der Kulturelle wert da es sich um die letzte Lok mit dem kurzen Radstand handelt. ( Ab 8480 langer Radstand der hinteren Achse) und der Allgemeine gute Zustand der übrigen Bauteile.
Was eher dagegen spricht sind die Kosten der Aufarbeitung, die folge Kosten für Betrieb und Unterhalt, sowie die Inspektionen. Ein wichtiger Punkt für den Entscheid wird auch der spätere Einsatzbereich der Lok sein.
Nun lassen wir mal etwas Zeit verstreichen und geniessen die besinnliche Vorweihnachtszeit mit den verschiedenen Firmenessen und Abschluss Treffen in der Hoffnung nicht allzu viel Zusatzgewicht zuzulegen.
E schöni Zyt und blibet Gsund. Bis bald

Daniel